Gegenkundgebung zum AfD Neujahrsempfang in Darmstadt Eberstadt am 07.02.20

Am 07.02.20 will die Darmstädter AfD Fraktion im Eberstädter Rathaussaal ihren Neujahrsempfang abhalten.

Wie schon letztes Jahr taucht die AfD wieder in Eberstadt auf und möchte ihre rassistische und sexistische Hetze feiern.
Und wie schon letztes Jahr lassen wir Darmstädter Antifaschist*innen das nicht unkommentiert stehen! Kommt ab 18:00 zum Eberstädter Rathaussaal in der Oberstraße und zeigt der AfD das ihr keinen Bock auf die Scheiße habt!

FREDAs Tagebuch #01 G20 und Gewalt

Der Folgende Text hat detaillierte Schilderungen von gewaltvollen Szenen
wie Polizeigewallt und Schilderungen Traumatischen Zuständen.
Wenn dies
euer wohlbefinden beeinflussen kann, raten wir vom Lesen des Textes ab.

G20 und Gewalt

Ich bin zu G20 gefahren um den Demonstrationsverboten zu trotzen. Gemeinsam sind wir eingestanden für eine freiere und demokratische Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
Wir gingen Freitags morgens ungefähr um 6 Uhr los. Erst der Weckruf dann kurze zeit später die Helikoptergeräusche. Nervöse, müde aber dennoch entschlossene Stimmen hörten wir um unser Zelt herum. Kurz darauf standen wir gemeinsam in zwei Finger aufgestellt. Der eine Blau der andere grün.

Die Stimmung war angespannt. Gleich ging es los.

Als wir die Straße entlang liefen tauchten recht lang keine Polizist*innen auf – wir wollten ja in die Demo-VerbotsZone und rechneten damit das diese uns daran hindern wollen. Das steigerte die Spannung enorm. Die Helikopter begleiteten uns.
Dieses Wissen, da schwirrt in der Luft ein Stück Metal rum und ist nur dafür da um mich und die Gruppe zu beobachten, macht einen Angst.

So zogen wir entschlossen die Straße entlang. Und trafen nach einer guten halben Stunde auf die erste, gerade erst aufgebaute,
Polizeisperre. Das USK (UnterStützungsKomando) aus Bayern positionierte sich ca. 100 Meter vor uns und machte durch das Aufstellen deutlich das diese uns nicht ohne
weiteres durchlassen würden. Wir liefen weiter darauf zu. Erst
10 Meter davor blieben die ersten Reihen stehen. Einige deuteten an seitlich durchbrechen zu wollen, wurden aber recht schnell von den daneben stehenden Polizist*innen zurückgetrieben. Bis jetzt noch ohne Polizeikontakt.

Wir drehten uns kurzerhand um und nahmen die Parallelstraße.
Ja Großartig, die ist Frei!
Jetzt, erst kurz vor der nächsten Kreuzung stellte sich hier ein oder
zwei Reihen an USK Beamt*innen auf. Wir liefen diesmal entschlossen. Die Parole war: „A-Anti-Antikapitalista“ und schon prasselten die Knüppel nieder.
Es wurde gedrückt und geschoben. Jetzt lebten wir den Moment. Das Geräusch der Schläge war wie prasselnder Regen. Stöcke die auf Luftmatratzen hämmerten. Witzig eigentlich. Anfangs zumindest. Nach kurzem Schauer verschwanden die Matratzen und das Prasseln wurde dumpfer. Jetzt trafen sie die Köpfe.

Die Schreie und Schläge wurden leiser, die Schmerzen weniger, ich entfernte mich von mir selber und legte mich in ein warmes und wohliges Bett.

Kein Wecker, nicht meine Eltern, Nein, Ein Polizist weckte mich. Er zeigte mit dem Knüppel auf mein Gesicht und schrie: „LIEGEN BLEIBEN!“. Jedenfalls glaube ich das. Ich war noch ganz schlaftrunken und spürte was warmes am Hinterkopf. Ich kniete auf dem Boden zwischen den Polizist*innen. Und fühlte mit
der Hand am Hinterkopf und sah das rote Blut an meinen Händen. Ich schrie. Zumindest glaube ich es. Das war ungerecht!
Meine Freund*innen wurden zurückgeprügelt, nur ich bin zwischen den Bullen liegen geblieben.

Wer sowas erlebt kann das nicht einfach vergessen oder verdrängen. Hass auf die Polizei wird zum Lebensalltag. Wenn die Polizist*innen nach ihren Schildern greifen höre ich die Schreie, zücken sie die Knüppel bekomme ich Angstzustände. Schlimm ist, erzähle ich Menschen was dort passiert ist, werde ich regelmäßig als der Böse dargestellt, als ob die Polizei alles richtig gemacht hätte. Das macht mich traurig wie fanatisch Menschen an die gute und heilige Polizei glauben.

Und für alle die Sagen das die Polizei gut ist, Ja, kann ich verstehen, dachte ich ja auch mal. Lasst uns doch aus meiner eigenen Naivität lernen und gemeinsam diese Behörde kritisch zu betrachten.

Das ganze ist nur die Perspektive von einer Person. Wir waren tausende.
Heute gehts mir gut. Ich habe durch ein intensivess Auseinandersetzen mit diesem Thema mein Trauma überwunden und kann mich mittlerweile ähnlichen Situationen aussetzen ohne in Panik zu verfallen. Im Gegenteil, heute ziehe ich aus dem Vorfall Kraft für weitere Aktivitäten. Ich bereite mich besser auf Aktionen vor. Ich Rede mit Freundinnen über Ängste und schaffe somit einen besseren Umgang miteinander


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